ruedigerw
Beta Tester
Dabei seit: 2016-07-22T17:31Z
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Hallo Johannes, (und andere Interessierte),
im KWT ist ja ein Pulsbasierter Test (IPN) enthalten und es werden auch entsprechende Coachings erstellt.
Es gibt daneben eine große "Gemeinde", die Wattbasiertes Training präferiert.
Dabei spielt die persönliche Leistung, die über eine Stunde gebracht werden kann eine wesentliche Rolle (Functional Treshold Power), die durch Training erhöht werden kann und auf dessen Basis gezielt Trainingsprogramme ermittelt werden können.
Der Trainierende bewegt sich dabei in bestimmten Leistungsbereichen, die besondere Bedeutung für die Muskel-Entwicklung haben.
Der FTP sollte regelmäßig (2-6 mal im Jahr) ermittelt werden, damit die Leistungsentwicklung verfolgt und Trainingspläne angepasst werden können.
Das ganze kann man auch ganz praktisch in KWT bei Rennen für sich verfolgen. Wenn man Automatik fährt und eine Tour mit nicht zu steilen Abfahrten hat und versucht eine konstante Leistung zu treten, dann wird bei Steigerung der Leistung eine Schwelle erreicht, die man nicht mehr lange halten kann. Das ist vereinfacht die FTP (also eine Wattzahl). Unter dieser Schwelle kann man recht lange fahren, darüber nur wenige Minuten.
Es gibt verschiedene Verfahren die individuelle FTP zu ermitteln:
- Laktat-Test / Leistungsdiagnose
- statistische Auswertung von vielen langen Fahrten "draussen" wenn man Leistungs/Daten (Watt) protokolliert hat
- FTP Tests (draussen oder Indoor)
- andere Leistungsmessungen (bspw. Treppenstufen-Verfahren ähnlich IPN, als nicht Profi jede Minute 25 Watt Leistung steigern, bis man keine ganze Minute mehr schafft, dass wäre dann einen MAP-Wert, der FTP Wert entspricht ungefähr 75% des MAP-Wertes)
...
Mit einem Indoor-Bike hat man recht gute Voraussetzungen um einen Test zu fahren, die die Bedingungen immer gleich sein können, was wesentlich für die Validität der Werte ist.
Der FTP-Wert ist ein wichtiger Leistungswert. In der Praxis wird dann auch noch FTP/Körpergewicht als absoluter Leistungswert genutzt (siehe Diskussion Tour de France).
Neben diesem persönlichen Leistungswert gibt es auch noch einige andere Kennzahlen, die für die Trainingsplanung relevant sind:
IF (Intensivity Factor) eines Trainings (damit kann ermitteln, wie intensiv ein Training war)
TSS (Training Stress Score) eines Trainings (damit hat man eine Kennzahl in Relation zu einem 1stündigen Training bei FTP Level
Diese Kennzahlen sind wichtig, da neben Training auch ausreichende Pausen notwendig sind um die Leistung zu steigern.
Das ganze kann man im Internet oder in der Watt-Bibel (Training and racing with a Power Meter,Hunter Allan und Dr. Andrew R. Coggan).
Im Blog von www.trainingpeaks.com kann meine einige Inhalte finden. TrainingPeaks ist die Firma, mit der die Beiden (und andere) mit ihrer Methodig Geld machen wollen.
Die ganze Methodik ist natürlich nicht unumstritten und eher etwas für Zahlen-Fetischisten (zu denen ich mich gerne zähle 
Ohne Watt-Messer geht da gar nichts (was ja für uns alle gar kein Problem ist!).
Die Bedeutung der FTP selbst ist glaube ich allgemein akzeptiert.
Ich bin KEIN Fachmann! Ich habe lediglich in den letzten Tagen das Orignalwerk gelesen und Einiges recherchiert und überlege mir, wie ich regelmäßig mit meinem Racer einen FTP ermitteln kann.
Eine unorthodoxe Methode zur Ermittlung von FTP sind auch Kettraces!
1. Die Leistung normalisieren (kann man in Golden Cheetah oder in einem Excel machen, die Durchschnittsleistung ist etwas niedriger ist als die "Normalisierte Leistung")
2. In der Regel hat man hier alles gegeben und dann eine 1Stunden-Leistung, die nicht allzu weit weg vom FTP ist
Ist natürlich nur ein ganz grober Wert, aber besser als nix!

P.S. Habe das gerade für meinen Kettrace 04 Wert gemacht:
- KWT Durchschnitts-Leistung = 238 Watt
- Normalisierte Leistung = 245 Watt
- mein FTP aus Laktat-Test = 245 Watt
Da hätte ich mir das Geld für den Laktat-Test sparen können
Gruß Rüdiger
[Dieser Beitrag wurde 2 mal bearbeitet, zuletzt am 2016-11-15T21:09Z.]